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Ober- und Untersöchering liegen in uraltem Siedlungsgebiet. Die älteste handschriftliche
Nachricht über die Pfarrgemeinde ist in einer Handschrift des Klosters Benediktbeuern enthalten. In ihr findet
sich ein um 1200 niedergeschriebenes Verzeichnis der im Umkreis des Klosters liegenden Pfarrkirchen. Danach gab es
damals in Obersöchering zwei Pfarrkirchen und daher zwei Pfarreien: eine Pfarrkirche zu Ehren Mariens und eine
zu Ehren des Hl. Petrus (Sechringen sanctae Marie. Ibidem sancti Petri - in Sechringen [ein Gotteshaus]
der Hl. Maria. Ebendort eines des Hl. Petrus). |
Daß das Dorf schon viel früher christianisiert worden war, bezeugen die Ausgrabungen in der Marienkirche,
heute Frauenkirche genannt, anlässlich der Renovierung 1978-1980. Nach fachmännischem Urteil über
diese Ausgrabungen hatte die heutige Frauenkirche an derselben Stelle drei Vorgängerbauten: vermutlich ein
Holzkirchlein (um 700) und zwei Steinkirchen (um 800 bzw. 1000). Die heutige Kirche mit ihrem romanischen Turm
geht auf die Zeit um 1200 zurück.
Das frühere Bestehen von zwei Pfarreien im Dorf ist urkundlich auch dadurch bezeugt, daß im Jahre 1391 die ursprünglich
selbständige Peterskirche nun als Filialkirche der Marienkirche zugeteilt wurde. Sie unterstand dann wie diese dem Patronat des
Abtes von Benediktbeuern, während die Peterskirche zuvor unmittelbar in der Verfügung des Bischofs von Augsburg war. Weil
die Frauenkirche bis ins 18. Jh. die Hauptkirche blieb, hieß die Pfarrei bis zu dieser Zeit "Mariä Himmelfahrt".
Nicht ohne Schwierigkeiten und Spannungen im Dorf ist dann die Peterskirche die Hauptkirche geworden und so heißt die Pfarrei heute:
"St. Peter und Paul".
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Die Filiale Untersöchering mit ihrer St. Margaretenkirche war früher der Pfarrei Huglfing zugeteilt und unterstand
dem Patronat des Probstes des Augustiner-Chorherrenstiftes Polling. Im Zusammenhang mit der Säkularisierung der Klöster
wurde Untersöchering im Jahre 1805 der Pfarrei Obersöchering zugewiesen. |
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